Kritiken

Laudatio

Elisabeth Ledersberger-Lehoczky has been painting and drawing since her early years, but she has worked as a sculptress only for the last 15 years. Despite this, her works are so mature that one is inclined to think the sculptures must have already been growing inside her and – the moment she takes up hammer and chisel – she reproduces what has been there for a long time. I mean this symbolically: as Michelangelo said, the figure is already in the stone, and one only has to remove the superfluous material.

She seeks out her material – preferably stone – everywhere in Europe. She finds it, and this means the start of the creative process of the sculpture. She remains true to the idea in her thoughts and concepts; she does not give in, but respects the autonomy of the stone.

And she says simultaneously YES and NO.

She says YES when, as her special characteristic, she retains on almost all her sculptures one part of the surface in its original raw state und confronts this with the modelled, meticulously polished parts as a moment of tension. And it is exactly here that she says NO, when she works into the rough, inflexible stone soft shapes and lines, so that they appear to contradict the material.

The elegance I spot is achieved by the interplay between angular and round shapes.

Most sculptures add to their shape also a dynamism, a movement; an example to be quoted is the „Wave“ where unity of form and material is achieved. In this category – works from different kinds of marble – one can feel the approach of centuries, indeed millennia, rooted in the conditionality of the stone. They carry a memory – like little flashes of thought – of the Aegean, of Greek sculpture, or of the art of Mesopotamia.

Another category of her work are those pieces which are valuable in the sense of sculpture, but where the material used is simple building material (aerated concrete, concrete, scrap iron) from which she builds exciting sculptures. Variety is characteristic of her work.

Since she arrived in the little village of Daraboshegy, she has transformed the place with her work into an important art scene.

Dr. Zoltán Gálig
Historian of Art
Director of the State Art Gallery Szombathely

Dr. Edith Risse

Die in Ungarn geborene, in Österreich aufgewachsene und nun in beiden Ländern lebende Bildhauerin und Malerin Elisabeth Ledersberger-Lehoczky beschäftigt sich seit ihrer frühesten Jugend mit Kunst, aber erst seit 1992 intensiv mit der Bildhauerei. In dieser kurzen Zeitspanne hat sie eine unglaublich große Zahl von äußerst bemerkenswerten bildhauerischen Arbeiten geschaffen.
Kunst ist für sie ein Herantasten, Annehmen und Umsetzen ihrer künstlerischen Intentionen mittels einer nahezu unbeschränkten Vielfalt von potenziellen Bestandteilen. Jedes Material ist für sie prinzipiell geeignet Komponente eines ihrer Kunstwerke zu werden. Sie arbeitet nicht nur subtraktiv, indem sie von Stein oder Holz die Oberfläche in Schichten abträgt um sich mit Bedacht der endgültigen Form zu nähern, sondern kombiniert auch additiv unterschiedlichste Materialien wie Metalle, Kunststoffe und Faserstoffe zu Plastiken, Objekten und Assemblagen.
Elisabeth Ledersberger-Lehoczky geht voller Neugier mit offenen Augen durch das Leben und hat den Mut, ohne Scheuklappen das Gesehene und Gefühlte auszudrücken und zur Basis ihrer künstlerischen Inspiration zu machen. Bei der realen Umsetzung ihrer Ideen unterwirft sie alles den von ihr selbst generierten Gesetzmäßigkeiten der jeweiligen Zusammensetzungen oder Arrangements. Für sie ist die vordergründige Quint (Thema [Inhalt], Form, Material, Farbe, Ausdehnung [Größe]) eine unverrückbare Einheit.
Um das ihr in ihrer Imagination inhaltlich und formal vorschwebende Kunstwerk zu schaffen, entscheidet sie sich für das in seiner Konsistenz, aber auch in Farbe und Größe adäquate Material, auf dessen Charakteristika sie sich entschlossen einlässt. Insbesondere bei hartem Gestein wie Granit oder Marmor ist nicht nur Michelangelos Ausspruch: „Der Stein birgt die Form umschlossen in sich“ relevant – sondern vor allem der Nachsatz „… und er gibt die gewünschte Skulptur nicht freiwillig her“.
Bemerkenswert ist, dass Elisabeth Ledersberger-Lehoczky als Werkstoff für viele ihrer Skulpturen Marmor gewählt hat. Marmor wurde von den KünstlerInnen des 20. Jahrhunderts selten benutzt, mit zwei großen Ausnahmen: Aristide Maillol und Constantin Brâncusi. Mit Maillol verbindet die Künstlerin auch das vollendete Ebenmaß und die rein plastische, alles Illustrative abstreifende Präsenz ihrer Skulpturen sowie der Verzicht auf Details und individuelle Züge. Wie Brâncusi bevorzugt sie Grundformen, zu denen sie durch Reduktion von Naturformen gelangt und die in höchstem Maße der Konzentration des Ausdrucks dienen; auch dessen zentrales Thema „Ruhe und Bewegung“ klingt immer wieder in ihren Werken an. Aber im Gegensatz zu Brâncusi, der sich nur weniger Themen künstlerisch annahm, ist Elisabeth Ledersberger-Lehoczky äußerst vielseitig in der Wahl ihrer Sujets.
Ihre Skulpturen, Objekt- und Collageplastiken wie auch die Lichtobjekte spiegeln nicht nur ihr Ringen um die Bewältigung von Form, Volumen und Raum, auch der Faktor „Zeit“ spielt eine wichtige Rolle, wenn der flüchtige Eindruck eines vorüber gehenden Aspekts, in seiner ganzen Frische erfasst, dauerhaft fest gehalten wird.
Bei aller Eleganz der Linienführung und dem Raffinement des Arrangements steht in den meisten ihrer Arbeiten die Eroberung des Raumes, das Heraustreten aus einem abgeschlossenen Raum im Vordergrund. Nicht nur die Skulptur will aus dem Stein heraus gemeißelt werden, auch in den Plastiken durchdringt das Metall den Stein und der Kunststoff das Holz, beide versuchen die räumliche oder materielle Begrenzung in einem jeweils spezifischen Rhythmus zu sprengen, während die Großskulpturen und –plastiken den öffentlichen Raum für sich beanspruchen und nachhaltig prägen.
Auf diese Weise hat Elisabeth Ledersberger-Lehoczky mit ihren Arbeiten nicht nur die unmittelbare Umgebung um ihr Atelier in Daraboshegy künstlerisch aufgewertet, sondern auch bereits in weiten Teilen von Westungarn und Ostösterreich ihre Spuren hinterlassen und es ist zu hoffen, dass einer Eroberung weiterer Räume nichts im Wege steht.
© Dr. Edith Risse

Auszug aus einer Laudatio

v. Dr. Zoltán GÁLIG

Elisabeth Ledersberger-Lehoczky malt und zeichnet von Jugend an, als Bildhauerin arbeitet sie erst seit fünfzehn Jahren. Ihre Arbeiten sind aber so ausgereift, dass man meint, die Skulpturen müssen schon viel früher in ihrem Inneren gewachsen sein, und in dem Moment, wenn sie Hammer und Meisel zu Hand nimmt, reproduziert sie das, was schon lange vorher da war. Ich meine dies symbolisch, ähnlich wie Michelangelo sagte, dass die Figur im Stein schon fertig sei, man müsse nur das überflüssige Material entfernen.
Sie sucht ihr Material – vorzugsweise Stein- quer durch Europa, findet es und somit beginnt auch schon der Entstehungsprozess der Skulptur. In ihren Vorstellungen, Konzepten bleibt sie der Idee treu , gibt nicht nach, achtet aber Eigengesetzlichkeit des Steines.
Sie sagt gleichzeitig JA und NEIN:
JA sagt sie wenn – als ihre besondere Eigenheit – auf nahezu allen Skulpturen einen Teil der Oberfläche im ursprünglichen Rohzustand belässt und den gestalteten, akribisch geschliffenen Partien als Spannungsmoment gegenüberstellt. Und genau hier sagt sie NEIN, wenn sie in den spröden, rauhen Stein weiche Formen und Linien hineinarbeitet , so dass sie in Widerrede zum Material gebracht werden.
Die Eleganz, die ich beobachten kann wird vom Wechselspiel zwischen gewellten und eckigen Flächen bewirkt.
Die meisten Skulpturen nehmen zur Form auch eine Dynamik, eine Bewegung auf, als Beispiel „die Welle“ wo die Einheit von Form und Material erzielt wird. In dieser Kategorie – Arbeiten aus diversen Marmorsorten- spürt man die Annäherungsweise von Jahrhunderten, bzw. Jahrtausenden, die aus der Bedingtheit des Steines herstammt. Sie tragen eine Erinnerung – wie kleine Gedankenblitze- an die ägäische, die griechische Skulptur, oder die Kunst aus Mesopotamien.
Eine andere Kategorie ihrer Arbeiten sind jene, die im Sinne der Skulptur wertvoll, aber das verwendete Material simples Baumaterial ist (Ytong, Beton, Alteisen), aus denen sie aufregende Plastiken baut
Bezeichnend ist ihre Vielfältigkeit.
Seitdem sie in der kleinen Gemeinde Daraboshegy lebt, ist dieser Ort durch ihre Arbeiten eine bedeutende Kunststätte geworden.

Dr. Zoltán GÁLIG
Kunsthistoriker
Direktor der staatl. Kunsthalle Szombathely

Laudatio Juni 2005

(Kivonat)

Elisabeth Ledersberger-Lehoczky fiatal korátol festett és rajzolt, de mint szobrász csak 15 éve dolgozik.Nagyon érettnek tartom a munkáit, mintha már készen lettel volna valamikor és amikor eljött a pillanat hogy kezébe fogta a vésöt és kalapácsot, akkor már csak reprodukálta a müveket.Ezt szimbólikusan értem, úgy mint Michelangelo azt mondta hogy a köben megvan a mü, csak le kell fejteni a felesleges anyagot
Európaszerte keresi és találja a köveit, ha rálel akkor már elindul a szobor létrehozása, de az elképzeléséböl nem enged, nem lessz rabja az anyagnak, viszont tiszteletbe hagya az agyag törvényszerüségét. Egyszerre mond IGEN-t és NEM-et. IGEN-t mond akkor amikor majdnem minden szobrán, mint jellemzö sajátossága, – önála különösen érvényes- hagy olyan részeket, ahol megmarad az anyag nyers valósága, és ez összevethetö a szobor többi gondosan megmunkált, csiszolt formáival és felületeivel. És pont itt mond NEM-et az anyagra, hiszen finom, majdnem kecses formákat es vonalakat alakit, melyet a z anyag szigorú tulajdonságaival feleselnek.
Ahogy megfigyeltem, a hullámos es szögletes felületek váltakozása az ami ad egy bizonyos eleganciat.
A legtöbb szobor egy formát és egy lendületet vesz fel, példaul a „Hullám“ cimü szoborban, ahol az kö anyaga meg a forma, a lendület egy egységet alakitanak. Ebben a kategóriáben, ahol köben dolgozik belép egy ösi területre, több évszázad, évezred müvészeti rálátása érzékelhetö…Bevillan egy-egy emlék az ègei, a görög szobrászatra vagy mezopotámia müvészetre .

Egy másik kategóriába tartoznak azok a munkák, melyek a plasztika értelmében értékesek,de az anyagok, amiböl készülnek egyszerü épitö anyagok (Ytong=Gásbeton, beton, régi vas), amiböl nagyon izgalmas szoborcsoportokat hozott létre.
Mióta Daraboshegyen él és dolgozik, a falut egy fontos müvészeti helyé tette.

Dr.Zoltán GÁLIG
Müvészettörténész

Szombathelyi Képtár Igazgató